- Die Neuerscheinung „Athos. der Förster“ von Maria Stefanopoulou behandelt das Trauma des Überlebens und Erinnerns vor allem der Frauen in vielschichtiger Perspektive nach dem Massaker durch die deutsche Wehrmacht im kleinen Dorf Kalavryta.
- Nah am griechischen aktuellen Alltagsleben ist der ‚Krisenroman‘: „Warte nur, es passiert schon etwas“ . Die Erzählungen von Christos Ikonomou spielen in Piräus, rund um den großen Hafen. Sie machen die Atmosphäre heute im Land spürbar, zeigen Menschen, die mit verschiedenen existenziellen Nöten zu kämpfen haben und irgendwie, und sei es durch Warten, damit umgehen.
- Aufschlussreich und anregend ist das Buch „Alle Guten waren tot“ : feinfühlig wie schonungslos wird die Geschichte des griechischen Widerstands während der deutschen Besatzung erzählt. Der vielschichtige Roman zeigt auch, wie die heutige Situation des Landes mit seiner Zerstörung durch die Deutschen während des Zweiten Weltkriegs verbunden ist.
- Die Protagonistinnen von „Die Frauen von Andros“ sind die häufig allein in den Dörfern und auf den Inseln zurückbleibenden Frauen einer Seefahrer-Nation. Der Roman der Karikaturistin und Drehbuchautorin Ioanna Karystiani, die als Teil der Studierendenaufstands gegen die Obristendiktatur aktiv war, ist vielleicht in Teilen etwas kitischig, aber auch ein Stück weit Emanzipationsgeschichte und war in Griechenland monatelang Bestseller.
- Die Novelle „Die verlorene kleine Schwester“ ist ein aktuelles Werk über die Auswirkungen von Finanzkrise und Flüchtlingswelle, zutreffend zeitgenössisch und historisch eingeordnet in die Geschichte von Migration und Vertreibung, wie sie viele griechische Familien erlebt haben.
- Im Roman „Parthenon“ wird das antike Symbol auf der Akropolis plötzlich zerstört – ein Gedankenspiel, das sich auf den surrealistischen Poeten und ‚Parthenon-Bomber‘ Yorgos V. Makris bezieht, dessen ‚Proclamation No. 1′, in der er zur Sprengung des Parthenon aufrief, 1944, kurz nach dem Ende der deutschen Besatzung veröffentlicht wurde. Makris war Mitglied der antinationalen „Union der ästhetischen Saboteure antiken Erbes“ – eine spannende intellektuelle Provokation, vor allem, wo der Widerstandskämpfer Manolis Glezos wenige Jahre zuvor die Hakenkreuzfahne vom Parthenon durch eine griechische ausgetauscht hatte…
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