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Blog - Aktuelle Neuigkeiten
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iz3w

5. September 2018/in Zeitschrift des Monats

Für die Kategorie „Unsere Zeitschrift des Monats“ haben wir dieses Mal eine ‚alte Dame‘ der entwicklungspolitischen, internationalistischen Bewegung ausgewählt, mit inzwischen modernem Outfit und einer Zahlen-/Buchstabenkombination als Namen:

Früher hießen sie noch „blätter des informationszentrums 3. welt“ (natürlich klein geschrieben), heute einfach iz3w.
Das herausgebende Freiburger Informationszentrum 3. Welt wurde vor 50 Jahren, im mythisch gewordenen Aufbruchsjahr 1968 gegründet und existiert bis heute als kritisches Informationsportal, Archiv und Bildungsstätte. Die Zeitschrift erschien erstmals 1970 und ist heute alle 2 Monate erhältlich. Zum Jubiläumsjahr gibt’s ne Abokampagne, lokale Aktionen in Freiburg und Treffen mit Partnerorganisationen von Berlin bis Paris.

In einem schönen Artikel beschreibt Christian Jakobs in der taz das iz3w als „Nationalbibliothek der Solidaritätsbewegung“ – und wer an der Quelle sitzt, hat auch die vielen Debatten und Strömungen der Bewegung mitgemacht und mitgedacht. Dieser Erfahrungsschatz fließt in die vielfältigen Themen der Zeitschrift ein, die weit über Entwicklungspolitik hinausgehen. Schon früh haben sich die Freiburger*innen z.B. kritisch mit Tourismus, Kolonialismus und nationalistischen Bewegungen auseinandergesetzt. Mit einer linken Perspektive auf die Nord-Süd-Verhältnisse wurden und werden neben wirtschaftlichen auch medien- und kulturpolitische Aspekte behandelt.
In der aktuellen September-Ausgabe wird ein kritischer Blick auf die Bioökonomie geworfen, also die Technikentwicklung, fossile und andere umweltschädliche Stoffe durch biogene (also nach-wachsende Stoffe) zu ersetzen. Die Fragen zu dieser Thematik lauten:

Werden biobasierte Produkte den globalen Konsum um eine hübsche grüne Produktpalette erweitern, während sonst alles so erdölgeschmiert läuft wie bisher? Welche Rolle spielen Deutschland und die EU als Wegbereiter der Bioökonomie? Und welche sozialen und ökologischen Auswirkungen hat sie auf Länder des globalen Südens?

iz3w-Ausgabe Nr. 368

Wer im Archiv schmökern will, kann dies vor Ort tun oder seit 2006 die Online-Plattform Archiv3.org nutzen, eine frei zugängliche Datenbank mit über 200.000 Fundstellen und tausenden von Zeitschriftenartikeln aus der bundesdeutschen Solidaritäts- und Dritte-Welt-Bewegung im Volltext.
Auf Twitter betreibt das iz3w unter dem Hashtag #50JahreMedienfürUnerhörtes eine schöne Form der Geschichtsschreibung. Wer nochmal etwas eintauchen will in die Geschichte des Internationalismus wird hier sicherlich fündig, ebenso auf der CD mit den kompletten 364 Ausgaben der iz3w als PDF mit Volltextsuche und Chronik
– oder natürlich bei unseren Buchtipps Internationalismus …

In seiner Selbstdarstellung schreibt das iz3w:

Die Projekte des iz3w verstehen sich keineswegs als „neutrale“ Quelle für Informationen und Analysen zum Weltgeschehen. Vielmehr kritisieren wir die Ordnung einer Welt, die wir nicht für die beste aller denkbaren halten. Es gäbe zwar genügend materielle Möglichkeiten, um allen Menschen ein vernünftiges Leben zu garantieren, aber dennoch müssen bis heute Milliarden Menschen in Elend und Unterdrückung leben.
Im iz3w wollen wir uns nicht abfinden mit einer Welt, die nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung komfortabel ist. Um das Bewusstsein für die Unvernunft der bestehenden Ordnung wach zu halten, kritisieren wir die vorherrschenden sozialen, politischen, kulturellen und ökonomischen Beziehungen zwischen Nord und Süd und benennen Verteilungskämpfe als das, was sie sind. Auch wenn eine Abschaffung der globalen Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse derzeit nicht in Sicht ist, bleibt das gute Leben für alle unser Horizont.

aus: Wir über uns

Dem ist wenig hinzuzufügen außer dem klaren Aufruf, die iz3w zu abonnieren, das Jahresabo Inland für 31,80 oder 25,80 € ermäßigt für je sechs Ausgaben.

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Unser #Buchtip dazu, v.a. über die anwesenden SchriftstellerInnen & ReporterInnen:
Uwe Neumahr: "Das Schloss der Schriftsteller. 
Nürnberg '46. Treffen am Abgrund"

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